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Kritischer Rundgang durchs Stadtgebiet

Die Unabhängigen haben sich in Leutkirch genauer umgeschaut

LEUTKIRCH – Einen langen Regenspaziergang quer durch die Stadt haben die Unabhängigen durchgestanden. Die Teilnehmenden beschäftigten sich dabei mit Fragen rund ums Feuerwehrhaus, dem Georg-Schneider-Haus, dem innerstädtischen Verkehr sowie der Entwicklung auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerks der Firma Peter & Sohn.

18 Fahrzeuge hat die Feuerwehr in der Innenstadt. Sollte es eine neue Feuerwache geben, sorgen sich die Unabhängigen darum, wie es im leer stehenden Gebäude weitergehe. Einem vier Jahre alten Gutachten zufolge könnten Gewerbeflächen entstehen, etwa für einen Lebensmittelmarkt. Oder die Räume könnten durch die VHS genutzt werden. Doch sei auch ein Parkhaus denkbar, meinten Teilnehmer. Das werde wohl zu eng, ist sich Michael Waizenegger indes ziemlich sicher.

Nächster Halt war das Georg-Schneider-Haus, welches die VHS und Stadtkapelle beherbergt. Hier sei eine Renovierung notwendig, hieß es aus der Mitte der Runde. Burkhart Zorn hingegen befürwortet einen Abriss des Anbaus aus den 1960er-Jahren. Die historisch gewachsene Entwicklungsachse Bahnhof-Stadt solle, heißt die Forderung, Alleebäume wie zu früheren Zeiten bekommen. Mit einer Aufwertung zum Denkmalschutz sieht Zorn die Möglichkeit für Sanierungszuschüsse. „Aber es fehlt hier der städtische Drive“, kritisiert er.

Gute Planung gewünscht
Die Stadt hatte keine Chance, zu kaufen“ berichtet Gemeinderatsmitglied Bernd Schosser, nachdem die Gruppe am Gelände des ehemaligen Sägewerks der Firma Peter & Sohn angekommen ist, wo das geplante neue Stadtquartier „Storchengärten“ entstehen soll. Man habe jedoch vertraglich auf einen zwölfprozentigen Anteil an sozialem Wohnungsbau gedrängt. Ein Problem werde die Zufahrt sein, die Sägestraße müsste verbreitert werden. Eine gute Planung der Zufahrten wünscht auch Hansjörg Veser. Er ist in der Umgebung aufgewachsen, spricht deshalb das kommende Problem der Parkplätze an und will wissen, ob ein Parkhaus angedacht sei.

Auf dem Rückweg in die Stadt werden einige Teilnehmer heftig vom vorbeirauschenden Autoverkehr angespritzt. Die nasse Straße mache noch mehr Lärm als sonst. „Wir wären hier auch für Tempo 30“, lautet ihr Fazit über die unfreiwilligen Duschen. Man habe Mitleid mit den Fahrradfahrern. Für Abhilfe, kommt als Idee auf, wäre gesorgt, wenn in der Oberen Vorstadtstraße der Parkstreifen wegfallen und damit Platz für Fahrräder geschaffen werden könnte. „Was macht die Unabhängigen unabhängig?“ Für Brigitte Schuler-Kuon ist zuerst einmal die Sacharbeit wichtig. „Im Gemeinderat ziehen wir in Sachfragen an einem Strang, es gibt kein Parteien-Gestreite.“ In Verkehrsfragen werde eine Abbiegespur zwischen Straußbrücke und Mohrenbrücke und eine Ampelsynchronisation gefordert. Denkbar sei auch ein Fahrradstreifen. Klare Position bezieht Schuler-Kuon beim Thema Fußgängerzone: „Da macht man schon seit zehn Jahren rum. Wir wollen, dass bald mal was geschieht.“

Schwäbische Zeitung, Ausgabe 23.Mai 2019

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